Selbstgesteuertes Lernen, aber im Grunde auch das Lernen im Allgemeinen funktioniert besser, wenn die SchülerInnen dazu bereit und befähigt sind, ihren Lernprozess eigenständig zu beobachten, zu analysieren und zu planen. Nicht alle SchülerInnen werden dieses Ziel erreichen können. Aber kaum jemand ist außerstande, wenigstens zwei oder drei Schritte auf diesem Weg zu gehen. Helfen Sie Ihren SchülerInnen schon früh, diese ersten Schritte zu gehen!
Es beginnt damit, durch unkompliziert in den Schulunterricht eingebundene Abfragetools regelmäßig zur Selbsteinschätzung aufgefordert zu werden. Werden im zweiten Schritt die Selbst- und die Fremdwahrnehmung miteinander verglichen, kann dies zu produktiver Irritation und eigenständiger Selbstbesinnung führen. Nutzt man graphische Organizer und Lernlandkarten zur Visualisierung von Zusammenhängen und Lernfortschritten, kann dann drittens eine Vorstellung vom Gesamtablauf des Lernprozesses und von der noch zurückzulegenden Strecke erzeugt werden. Geht dies mit ausreichender Fach-, Selbst-, Sozial- und Methodenkompetenz einher, kann eine aktive Beteiligung an der Gestaltung des Lernprozesses, beispielsweise durch die bewusste individuelle Auswahl von Lerntechniken und Lernmaterialien, erfolgen.
Im Berufsleben erreicht schließlich und endlich jeder nolens volens diesen Punkt. Gut, wenn in der Schule schon möglichst große Fortschritte auf dem Weg dorthin erzielt wurden!