Formen, Formate, Bewertungskriterien
Die verbreitete Nutzung von künstlicher Intelligenz verändert Lern- und Bildungsprozesse nachhaltig. Gemäß aktueller Studienergebnisse (u.a. JIM) verwenden Schüler*innen KI-Werkzeuge bereits selbstverständlich im Alltag: Chatbots werden zu Recherchezwecken herangezogen, unterstützen bei der Bearbeitung von Aufgaben oder beraten sogar in Beziehungsfragen. Für die Leistungsmessung und -bewertung stellt sich nun die Frage, inwiefern gängige schriftliche Prüfungsformate die Kompetenzen der Lernenden noch adäquat abbilden können, wenn die Menge an KI-generierten Arbeitsergebnissen steigt. Ziel dieser Veranstaltung ist es, zukunftsfähige Konzepte der Leistungsbewertung zu entwickeln, die den Lernprozess anstelle des Lernprodukts fokussieren.
In dieser Veranstaltung werden sowohl rechtliche Rahmenbedingungen als auch die pragmatischen Vorbehalte thematisiert, um klare Regeln der schulinternen Nutzung von KI zu formulieren. Wir diskutieren gemeinsam, wie Eigenanteile an Lernprodukten nachvollziehbar bewertet werden können, und geben Anregungen zur Entwicklung komplexer, offener Aufgaben mit Begründungs-, Transfer- und Reflexionsanteilen. Darüber hinaus werden Formen der Ergänzung und Ersetzung traditioneller Klassenarbeiten vorgestellt, bei denen die Dokumentation des Lern- und Arbeitsprozesses einen zentralen Bestandteil der Bewertung ausmacht.
Konkret werden dabei nicht nur differenzierte und alternative Prüfungsformen und Aufgabenformate, sondern insbesondere auch Kriterien für die Leistungsbewertung vorgestellt. Jede Lehrkraft entwickelt Strategien, wie sie KI-Werkzeuge im Unterricht so einsetzen kann, dass sie Lernende im eigenen Lernprozess unterstützt, ohne deren kognitive Aktivierung zu mindern.
Geeignet für: